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ARTIKEL ÜBER DORFERNEUERUNG IN NEUKIRCHEN

ARTIKEL ÜBER DORFERNEUERUNG IN NEUKIRCHEN

Auszug aus dem Artikel Bürger in Neukirchen einig: Bei Dorferneuerung soll Ortszentrum Vorrang haben“, onetz,25.02.2022

Alle Plätze in der Turnhalle in Neukirchen waren besetzt, als vor der eigentlichen Gemeinderatssitzung die Planer die Dorferneuerung des Ortes den Bürgern vorstellten. Landschaftsarchitektin Anke Martin vom Planungsbüro Neidl + Neidl erklärte die Entwürfe, in die auch die Vorschläge der Bürger seit dem Vorbereitungsseminar im Januar 2020 und dem Dorferneuerungsschaufenster seit März 2021 eingeflossen sind.

Bestandsaufnahme und -bewertung sowie Vitalitätscheck und Flächenmanagementdatenbank ergaben ein Konzept mit zwölf konkreten Maßnahmen. Dabei wurden auch Leerstände und Nachverdichtung sowie die Versorgungsinfrastruktur berücksichtigt, erklärte die Landschaftsarchitektin. Auch in Neukirchen sei das Leben nach außen gewandert, allgemein unter dem Namen Donut-Prinzip benannt. Es gelte, dem Ortszentrum mit dem Umfeld evangelische Kirche, dem Meissner-Eck und dem Umfeld Rathaus, eine neue Identität zu geben. Beim Areal an der evangelischen Kirche und dem Wirtshaus könnte ein einheitlicher Straßenbelag und eine Neugestaltung ein gemeinsames Element sein. Der dortige Brunnen sollte reaktiviert werden. Ein Abbruch der Garage beim Wirtshaus wäre möglich.

Multifunktionsfläche am Rathaus

Ähnlich liest sich der Maßnahmenkatalog beim Meissner-Eck, wobei hier auch eine erweiterte Straßenführung für mehr Raum sorgen könnte, der auch der Neugestaltung des Infoecks mit Aufenthaltsmöglichkeit und Fahrradabstellmöglichkeit zu Gute kommen könnte, so Martin.

Das Rathausumfeld, hier vor allem der Platz zwischen Rathaus und Neukirchner Hof, soll zu einer Multifunktionsfläche umgestaltet werden. Die Einfahrt dafür sollte ausschließlich über die Rathauszufahrt bzw. von hinten möglich sein. Parkmöglichkeiten sollen dann vor allem im hinteren Teil geschaffen werden, vorne sei auch Raum für einen Wochenmarkt, der bei Nichtnutzung wieder als Parkraum nutzbar sei.

Der Ausbau der Peilsteiner Straße mit einem durchgehenden Gehweg sei nur nach Abstimmung mit den Grundstückseigentümern möglich, erfuhren die Bürger.

„Wunschtraum für den Wildgraben“, so Anke Martin, „ist ein durchgängiger Erlebnis-Gehweg durch viel Grün. Auch hier gelte es, wie bei vielen Baumaßnahmen, im Eingangsbereich Flächen zu entsiegeln.“

Der Spielplatz, der kaum noch benutzt werde, soll als Platz für alle Altersklassen umgestaltet werden. Die Option einer bewirtschafteten Terrasse wäre dabei zu berücksichtigen. Im Umfeld des Wertstoffhofes könnte, gemäß Planungsvorschlag, der von der Jugend gewünschte Skater-Park realisiert werden.

Verfahren prüfen und einleiten

Eine Neugestaltung der Bahnhofstraße gehöre laut Martin zu den teuersten Maßnahmen, weil hier auch große Flächen berücksichtigt werden müssten. Die Bahnunterführung sei in der Planungshoheit des Landkreises. In Absprache mit der Gemeinde soll hier der Gehweg auf beiden Seiten der Kreisstraße entstehen.

Weitere Punkte waren Verlängerung am Anger, Aufenthaltsbereich an der Holsteiner Straße, Fußweg Bergstraße, Schönlinder Straße, Umfeldgestaltung BRK-Heim und Notumfahrt Ortskern.

Nach den ausführlichen Erklärungen konnten die Neukirchner Bürger die einzelnen Maßnahmen priorisieren und Punkte vergeben. Armin Friedrich vom Amt für ländliche Entwicklung erklärte das weitere Vorgehen. Nach dem Einreichen und der Prüfung des Konzeptes durch sein Amt in Tirschenreuth könne das Verfahren eingeleitet werden. Nach der Wahl des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft könne zur endgültigen Planung übergegangen werden.

Bewertung der Vorschläge

An den Plakaten, an denen die Neukirchner die Dringlichkeit der Maßnahmen bewerten konnten, wurde fleißig diskutiert. Mit rund 30 Minuten Verspätung eröffnete Bürgermeister Peter Achatzi die anschließende öffentliche Sitzung des Gemeinderats. Eine Bürgerfrage bezog sich auf eine Rodung im Bereich des geplanten Baugebiets Weißenstein II. Den Einwand, dass die Naturschutzbehörde davon nichts wisse, konnte Bürgermeister Peter Achatzi entkräften und verwies auf die die Kommunikation des Planungsbüros mit der Unteren Naturschutzbehörde und den Rodungsplan, der nur in zeitlich begrenzten Zeiträumen erlaubt sei.

Das Konzept der Dorferneuerung war ein Tagesordnungspunkt der Sitzung. Der Beschluss zur Umsetzung mit den von den Bürgern eingegangenen Anregungen und Priorisierungen wurde einstimmig abgesegnet. .“

Hier geht es zum ganzen Artikel Bürger in Neukirchen einig: Bei Dorferneuerung soll Ortszentrum Vorrang haben“, onetz,25.02.2022