20 Apr ARTIKEL ÜBER DAS NAABPARKHAUS, SCHWANDORF IN DER MITTELBAYERISCHEN
Auszug aus dem Artikel „Eine Freifläche mit Aussicht auf die Stadt“ in der Mittelbayerischen vom 19.04.2023
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„Das Naabparkhaus soll die Innenstadt mit Leben erfüllen: Auf dem Dach, in den Ebenen acht und neun, wird die Stadt eine „Bürgerfreifläche“ bauen – mit Sportgeräten, Ruhezonen und einer mobilen Bar, ja sogar mit einer größeren Bühne. Fast alle Stadträte waren begeistert.
Die Landschaftsarchitektin Franziska Miktua, Mitarbeiterin im Büro „Neidl + Neidl“, stellte am Montag im Bauausschuss
die Pläne vor. Sie sprach von einem „tollen Projekt, um den öffentlichen Raum wiederzubeleben“.
Es geht um die Ebenen acht und neun des Naabparkhauses an der Ettmannsdorfer Straße, die sanierungsbedürftig und ungenutzt sind. Aus der bisherigen Parkfläche soll ein innerstädtischen Juwel werden. Mikuta sprach von einer Bühne – mit Sitzstufen direkt davor, die Platz für bis zu 400 Personen bieten. Dazu kommen Sportflächen, eine mobile Bar für Veranstaltungen und Sonnenliegen. Auf der östlichen Seite sind ein Cageball- Spielfeld, ein Fitnessparcours mit Geräten und ein Bereich für Calisthenics geplant, also für Eigengewichts-Übungen. Auf diesen eher sportlichen, aktiveen Teil soll eine ruhiger Zone folgen – mit viel Grün. „Das ist für die ökologische Aufwertung sehr hilfreich“, sagte die Architektin. In den Plänen ist von einer Übergangszone die Rede, die beide Ebenen trennt – sie wird baulich durch einen Höhenunterschied sichtbar sein. Auf diesen Übergangsflächen sind Sitzstufen geplant, die einen Blick zur Bühne bieten werden.
Tatsächlich zeigen die Pläne in Ebene neun grüne Oasen, die bepflanzt werden. Sie sollen kleine Aufenthaltszonen werden. Zudem sind Hängematten und Hängekörbe zum „chillen und relaxen“ geplant, sagte Mikuta.
Mit Ruhezonen solle das „den Erholungspart“ unterstützen. Das Dach selbst werde im Sinne des Klimaschutzes begrünt.
Und es gibt ein besonderes Highlight: Ganz oben wird als Abschluss eine „Aussichtsplattform“ geplant, die einen Blick über die Dächer Schwandorfs bieten soll.
Der Zugang zu der Freifläche wird über eine Wendeltreppe möglich sein, die neu errichtet wird. Sie liegt in unmittelbarer Nähe zur Ettmannsdorfer Straße an der Nord-West-Seite des Gebäudes. Dabei werde bewusst nicht die Treppe des Parkhauses genutzt, sondern ein separater Zugang, um beides zu trennen, sagte der zuständige Architekt Siegfried Knipl. Neben der Treppe ist er auch für die Planung einer WCAnlage sowie eines Aufzugs zuständig, der alle Ebenen erschließt.
„Das Ganze ist barrierefrei“, sagte er.
Die Bürgerfreifläche ist kein neues Thema. Ursprünglich wurde die Idee gemeinsam mit dem Jugendtreff ausgetüftelt, der nach seinem Umzug auf den Adolf-Kolping-Platz keinen Außenbereich mehr hatte. Daraus entwickelte sich die Idee einer Freifläche, die für alle Bürger nutzbar sein soll – egal, ob jung oder alt. Nun sind Kosten von gut 2,6 Millionen Euro veranschlagt.
Doch die Stadt wird längst nicht alles tragen müssen: Allein für die Baukosten von 800 000 Euro gibt es dank dem Sonderprogramm „Innenstädte beleben“ eine Förderung von 640 000 Euro, zudem werden die restlichen Baukosten. Mit 60 Prozent aus einem Bund-Länder-Städtebauförderprogramm bezuschusst. Für die meisten Stadträte war es eine ausgemacht Sache. Das Projekt steigere die „Attraktivität unserer Stadt ganz besonders“, sagte CSU-Sprecher Hans Sieß.
Und weiter: „Wenn das mal fertig ist, ist das schon fast ein Alleinstellungsmerkmal.“ Dem pflichtete Alfred Braun (SPD) bei. „Das passt einwandfrei.“ Marion Juniec-Möller (Grüne) sah ebenfalls positive Auswirkungen für den Jugendtreff K3, der am Adolf-Kolping-Platz direkt darunter liegt. Dessen Besucher würden nun auch den (bisher fehlenden) Außenbereich bekommen. Man schaffe einen „Begegnungsort mitten in der Stadt mit toller Aussicht“. Als „sportaffiner Mensch“ sprach Peter von der Sitt (UW) von einer „tollen Geschichte“. Bereiche wie das Cageball-Feld würden „garantiert von Jugendlichen“ angenommen. Etwas skeptischer war er, was die Sportgeräte angehe. Bei sich an der Schule sehe er, dass die oft nicht genutzt würden. Auch Hans Sieß nahm das auf und fragte nach, ob die Sportgeräte feststünden oder eine andere Nutzung noch möglich ist. Laut Barbara Hellerbrand, in der Stadt für den Hochbau zuständig, würden die Geräte im Stadtpark beispielsweise „gerne genutzt“. Man nehme aber die Anregung auf und schaue, wie viele Geräte dort hinkommen sollen. Für die SPD fragte Matthias Kuhn nach der Öffnungszeit.
Grundsätzlich sei die Fläche ganztägig offen. Eventuell werde sie aber über Nacht geschlossen. Das solle noch mit dem Jugendtreff abgestimmt werden. Laut Architekt Knipl sei auch denkbar, dass die Fläche im Winter, wenn es Schnee hat, für gewisse Zeit geschlossen sei. Doch bisher sind das nur Überlegungen – eine Entscheidung gibt es in der Frage noch nicht.
Für die AfD fragte Reinhard Mixl unter anderem nach den laufenden Kosten und ob neues Personal nötig sei. Laut Mikuta gebe es bereits einen Hausmeister, der sich kümmert und die Fläche betreuen werde. Die Kosten seien aber noch nicht
erfasst. Bürgermeister Andreas Wopperer, der OB Andreas Feller vertrat (beide CSU), rechnete aber mit keinen größeren Kosten, die den normalen Unterhalt des Parkhauses groß übersteigen würden.
Die Entscheidung für das Projekt fiel mit großer Mehrheit. Nur AfD-Stadtrat Reinhard Mixl stimmte dagegen.
Der Bauausschuss fasste aber nur eine Empfehlung. Das letzte Wort bleibt dem Stadtrat, der sich am kommenden Montag mit dem Thema befasst.“
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